Ein großer Stein

Stein (tonnenschwer)

Ein großer Stein – Günther Schardt (Musik Markéta Schley Reindlová)

16.04.2020 – Impuls zum Anhören und Mitlesen

Ein großer Stein.
Tonnenschwer.
Blockiert.
Versperrt den Weg.

In diesen Zeiten ist vieles blockiert:
Restaurants, Geschäfte, Fußballstadien, Theater.
Wege sind versperrt:
Wege von Großeltern zu ihren Enkeln,
von Eltern zu ihren erwachsenen Söhnen und Töchtern,
Wege zwischen Freunden.
Wege, die früher selbstverständlich waren,
sind auf einmal nicht mehr möglich.
Wie ein großer Stein drückt vielen
diese Last auf die Seele.
Es ist nichts mehr unbeschwert.
Eine große Last liegt auf unserem Land,
auf unserer Welt.

Auch in Jerusalem ein großer Stein.
Der Weg ins Freie, in die Freiheit, ins Leben ist blockiert.
Hinter dem Stein keine Bewegung mehr,
kein Leben, nur Tod.
Der, von dem sie gehofft hatten,
dass er die Welt verändert,
dass er sie menschenfreundlicher, barmherziger macht
ist gescheitert,
verurteilt, gekreuzigt, getötet,
ins Grab gelegt,
den Stein davor.
Schluss mit Liebe,
Schluss mit Barmherzigkeit.

Aber dann
kam der dritte Tag.
Frauen wollten zum Grab,
ihm den letzten Dienst erweisen.
Aber der Stein!?
Der Stein ist weg.
Der Weg ins Leben
nicht mehr blockiert.
Der Weg ist frei.
Das Grab ist leer.
Jesus ist auferstanden.
Die Kraft Gottes ist größer als jeder Stein.
Die Liebe Gottes ist größer als jeder Hass
und jede Angst.
Das Leben Gottes ist größer als jeder Tod.
Ostern das Fest des Lebens.
Steine, die auf den Herzen und den Seelen liegen
verlieren ihr Gewicht.
Der Tod verliert seine Macht.
Jesus ist auferstanden.
Der Stein blockiert nicht mehr.
Darauf sitzt einer
und verkündet die Botschaft vom Leben,
die gute Nachricht,
das Evangelium:
Der Herr ist auferstanden von den Toten.
Der Tod ist nicht mehr das Letzte.
Der Zugang zum Leben ist frei.


„Der schöne Ostertag!
Ihr Menschen kommt ins Helle!
Christ, der begraben lag,
brach heut aus seiner Zelle.
Wär vorm Gefängnis noch der schwere Stein vorhanden,
so glaubten wir umsonst.
Doch nun ist er erstanden,
erstanden, erstanden, erstanden!“

Evangelisches Gesangbuch Nr. 117, Strophe 1


Pfarrer i. R. Günther Schardt, Musik Markéta Schley Reindlová


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