Rosenkranz-Sonaten in Gottesdiensten


Rosenkranz-Sonaten von Heinrich Ignaz Franz Biber (1644-1704) für Barockvioline und Cembalo in Gottesdiensten der Erlöserkirche

  • „Geißelung Jesu“ am Palmsonntag, 24. März 2024, 10 Uhr
  • „Kreuzigung“ am Karfreitag, 29. März 2024, 10 Uhr
  • „Auferstehung“ am Ostersonntag, 31. März 2024, 10 Uhr

Christian Dibbern – Barockvioline (ehem. Mitglied der Bamberger Symphoniker)
Markéta Schley Reindlová – Cembalo

Als der Komponist Heinrich Ignaz Franz Biber um 1670 seine sog. Rosenkranz-, oder Mysterien-Sonaten für den Erzbischof Maximilian Gandolph zu Salzburg schrieb, konnte er noch nicht ahnen, welch lange Zeit diese bedeutenden Werke in den verstaubten Schränken der fürstbischöflichen Bibliothek schlummern würden. Erst Anfang des 20. Jh. rückten diese Werke langsam wieder in den Fokus der an Barock-Musik interessierten Geiger. Möglicherweise haben die Interpreten auch deshalb ein Bogen um dieses ungewöhnliche Werk gemacht, weil Biber für jede der einzelnen Sonaten eine andere Saitenstimmung der Geige verlangt, was in der Tat ein nicht unerhebliches Problem darstellt und immer noch viele Musiker davon abhält sich mit diesen Stücken zu beschäftigen. 

Heutzutage werden diese Sonaten, wenn überhaupt, zumeist in den üblichen Konzertsälen gespielt und selten in einem Umfeld, für das sie ganz ursprünglich geschrieben wurden: die Kirche. Wenn wir in diesem Jahr drei der insgesamt 15 Sonaten in der Karwoche spielen werden, dann sollen sie bewusst alles Weltliche sozusagen hinter sich lassen und stattdessen eher als Meditation in den Gottesdienst integriert werden. Diese Sonaten sind eben keine rein illustrative Programmmusik, auch wenn bei einzelnen Stellen durchaus passende Assoziationen hervorgerufen werden können (Geißelung, Kreuzigung, etc). Ziel wäre eher sozusagen ein musikalisches Nachhören des gesprochenen Wortes und damit eine Erweiterung der gottesdienstlichen Erfahrung. (Text: Christian Dibbern)