Zeit zum Gebet – mit Dietrich Bonhoeffer

Zeit zum Gebet – mit Dietrich Bonhoeffer – Anne Schneider

13. Juli 2020 – Dietrich-Bonhoeffer-Woche

Im Gebet spricht jeder Mensch seine ganz eigene Sprache - jede und jeder einzelne hat einen ganz eigenen Tonfall, einen ganz eigenen Umgangston im Gespräch mit unserem Gott. Unser Gesangbuch ist eine wunderbare Fundgrube für den Reichtum und die Vielfalt dessen, was wir ‚Gebet‘ nennen.

Dietrich Bonhoeffer beschreibt es so: „Die Kraft des Menschen ist das Gebet. Beten ist Atemholen aus Gott; beten heißt sich Gott anvertrauen.“

Lassen wir uns mit hineinnehmen in Bonhoeffers Weise, sich Gott anzuvertrauen, so wie er sich in seinem Morgengebet aus dem Gefängnis ausdrückt:

Gott, zu dir rufe ich in der Frühe des Tages.
Hilf mir beten und meine Gedanken sammeln zu dir,
ich kann es nicht allein.
In mir ist es finster, aber bei dir ist Licht;
ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht;
ich bin kleinmütig, aber bei dir ist die Hilfe;
ich bin unruhig, aber bei dir ist der Friede;
in mir ist Bitterkeit, aber bei Dir ist die Geduld;
ich verstehe deine Wege nicht, aber du weißt den Weg für mich.
Vater im Himmel, Lob und Dank sei dir für die Ruhe der Nacht,
Lob und Dank sei dir für den neuen Tag.
Lob und Dank sei dir für alle deine Güte und Treue in meinem vergangenen Leben.
Du hast mir viel Gutes erwiesen,
lass mich nun auch das Schwere aus deiner Hand hinnehmen.
Du wirst mir nicht mehr auflegen, als ich tragen kann.
Du lässt deinen Kindern alle Dinge zum Besten dienen.
Herr, was dieser Tag auch bringt, dein Name sei gelobt!
Amen

(Evangelisches Gesangbuch 841.2)

Pfarrerin Anne Schneider

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