Zeit zum Gebet – Einfach da sein

Einfach da sein - Anne Schneider

25. Mai 2020 – Zum Mitbeten

Zeit zum Gebet:  Einfach da sein

Ich mag es sehr, in unsere Erlöserkirche hineinzugehen: sobald ich die Schwelle überschreite, umfängt sie mich – ich fühle mich mit hineingenommen in die besondere Atmosphäre dieses Raumes – und es ist noch so viel Freiraum nach oben …

Viele Menschen kommen hierher, und manchmal erzählen sie mir fast entschuldigend: „Also, eigentlich zum ‚beten‘ komme ich ja nicht. Es tut mir einfach gut, hier zu sein, hier ganz still zu sitzen – eine Kerze anzünden, und dann gehe ich wieder.“

Mir scheint, das ist eine ganz wunderbare Art, einfach durch mein Da-Sein Gott die Ehre zu geben – ein Zusammensein von Vertrauten, die keine Worte brauchen.

Mutter Theresa wurde einmal gefragt, was sie in ihrer täglichen Gebetszeit eigentlich mache, und sie antwortete darauf, dass sie „Gott anschaue, und er sie, und sie sich aneinander freuen.“ Das ist für mich eine der schönsten Beschreibungen dessen, was Gebet sein kann.

Einfach
nur da sein
nichts muss ich tun
nichts muss ich können
nichts besser machen
nichts verteidigen
nichts muss ich erklären
nichts

Einfach nur
da sein

Da sein
in mir
spüren, wie es atmet
in mir
Da sein
bei dir
dein Atem
in mir
nur
Ich
und Du


 

Zum gemeinsamen Mit-Beten für andere:

Heute denken wir vor Gott besonders an hier Studierende aus anderen Ländern, die durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise stark betroffen sind, und sich sorgen um ihre Familien zu Hause.

Und wir erbitten Gottes Segen für alle Kinder, deren Leben geprägt ist von Hunger, Krieg und Flucht.

Pfarrerin Anne Schneider


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