Geh aus mein Herz und suche Freud

Fahrrad Impuls

30. April 2020 – Zum Lesen

Gedanken zum Radfahren in Coronazeiten

Seit 21. März gilt in Bayern die Ausgangsbeschränkung. Anders als in manchen anderen Ländern ist - Gott sei Dank – Sport und Bewegung im Freien erlaubt. Was man da als fahrradbegeistertes ADFC-Vorstandmitglied macht? Klar, man verlässt am Nachmittag das Home-Office und schwingt sich auf’s Rad. Draußen merkt man nichts von einer Pandemie, die Sonne scheint und die Natur blüht auf, Gottes Schöpfung zeigt sich von seiner schönsten Seite. In diesem Jahr – so geht es mir zumindest – nimmt man dies anders war. Man betrachtet die blühenden Bäume und die Blumen genauer und versucht sich an ihnen zu erfreuen. Doch in der Woche nach Ostern fiel mir dies zunehmend schwer. Die erste ADFC-Feierabendtour im Jahr 2020 – abgesagt! Radlergottesdienst am Sonntag mit anschließender Radtour nach Zeil – abgesagt! Es sind die fehlenden Kontakte, liebgewonnene Mitradlerinnen und Radler, die sich sicher auch auf die erste Tour gefreut haben, all das fehlt mir in dieser Zeit besonders.

Mit einem fröhlichen Lied auf den Lippen versuche ich diese Gedanken zu vertreiben. „Geh aus mein Herz und suche Freud“ – kommt mir dabei immer wieder über die Lippen.

Dieses Lied schrieb Paul Gerhardt in einer Zeit der Not und Zerstörung. 1653 hatte der Ort Mittenwalde in der Mark Brandenburg – wo er damals Pfarrer war – dreiviertel seiner Bevölkerung durch Krieg und Pest verloren. Wahrscheinlich hat auch er damals Trost und Hoffnung in Gottes Schöpfung gefunden.

Ich wünsche uns allen, dass uns dies in dieser schwierigen Zeit ebenfalls gelingt und dass wir diese Pandemie als Chance sehen, die Bewahrung der Schöpfung und den Klimaschutz zukünftig beherzter anzugehen.

Elke Pappenscheller – ADFC Bamberg


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