Die gemeine Wegwarte

Gemeine Wegwarte

4. September 2020 – Zum Anhören und Mitlesen

Die gemeine Wegwarte – Astrid Popp

Die gemeine Wegwarte. Die Schöne. Himmelblaue. Geheimnisvolle. Zeigerin auf der Blumenuhr.

Heilpflanze des Jahres 2020.

Schon als Kind hat mich diese blaue Blume begeistert. Sie steht am Wegrand und wartet – worauf? Auf wen?

Im Mittelalter gab es eine Sage: Ein blauäugiges Mädchen wartet geduldig und treu auf den Geliebten – der nicht wiederkehrt.

Die Gemeine Wegwarte öffnet ihre Blüten zwischen 5 und 6 Uhr morgens, strahlend blau und schließt sie zwischen 11 und 12 Uhr mittags. Dann steht sie eher unscheinbar, silbergrau und stacksig bis zum nächsten Morgen.

Sie ist genügsam, aber fest verwurzelt mit einer Pfahlwurzel, die in etwa so lang sein kann, wie die Pflanze hoch ist. In ihr versteckt sie wertvolle Stoffe, die ihr zum Überleben verhelfen und uns – richtig angewendet – heilende Wirkung bringen. So kann sie den Zuckerhaushalt und auch die Verdauung positiv beeinflussen und ist laut neuesten Studien ein Mittel gegen Stress.

Die Wegwarte ist essbar: die Blätter und Blüten im Salat, die Wurzel geröstet und gemahlen als Zichorienkaffee.

Und dann entdecken wir ein weiteres Geheimnis. Chicoree, Zichoriesalat, Radicchio alles uns bekanntes Gemüse, weitergezüchtet aus der Gemeinen Wegwarte.

Die Wegwarte steht dort am Wegrand und wartet – auf uns?

So schön, so wertvoll ist die Natur, die Schöpfung Gottes. Warten wir nicht, sondern gehen hinaus und entdecken wir die Natur.

Astrid Popp


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