Löwenzahn

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6. Mai 2020 – Zum Anschauen und Mitlesen

Warum sind Löwenzahnblüten gelb?

So fragt der Schriftsteller Reiner Kunze in einem Gedicht, das in vielen Lesebüchern steht. Und er gibt auch gleich eine Antwort:

Er sagt: Das weiß jedes Kind.

Im Frühling leuchten viele Blumen gelb, die Schlüsselblumen, der Hahnenfuß, die Wolfsmilch und vor allem der Löwenzahn. Leuchtend erhellt er jede Wiese und bringt mit dem Strahlenkranz seiner Blüten Freude und Licht. Nach der langen Zeit des Winters mit seinen Braun- und Grautönen, leuchtendes Gelb. Signale für Insekten und Freude für uns Menschen.

Reiner Kunze nennt die Löwenzahnblüten Briefkästen, die die Wiese aufgestellt hat und die sie all ihre Grüße steckt. Und die Briefträger sind Bienen und der Wind.

Und Sie und ich und jedes Kind …

Ja, die Kinder lieben den Löwenzahn, so, wie er da steht in seiner gelben Pracht. Leuchtend wie die Sonne, die Blüten auf den aufrechten Stängeln. Kinder pflücken die Blüten und machen lange Ketten daraus. Oder sie basteln aus den hohlen Stängeln eine Wasserleitung. Am liebsten mögen sie die Pusteblumen, deren weiße Kugeln sich durch Blasen und Pusten auflösen in eine Wolke kleiner weißer Schirmchen.

Ganz anders sehen viele Gartenbesitzer diese Pflanze. Mit ihrer langen Wurzel ist sie ein Überlebenskünstler, hartnäckig und widerstandsfähig wächst sie überall. Sie trotzt dem Einsatz des Rasenmähers, dem Versuch des Ausgrabens und die riesige Anzahl der Samen ist überwältigend.

Durch Kinderhand oder herrschende Windverhältnisse wird der Samen des Löwenzahns verbreitet. Wie kleine Fallschirme fliegen die vielen Samen davon.

Der Samen ist genügsam. Egal wo er landet, in einer Ritze, auf dem Rasen oder einem Beet, der Samen geht auf. Er sprengt sogar Asphalt und bringt dort Leben zurück, wo alles grau ist.

Wir kennen Jesu Gleichnis vom Sämann. Jesus vergleicht das Wort Gottes mit dem Samen, den der Mensch aussät. Jeder von uns kann wie der Sämann im Gleichnis oder die Pusteblume den Samen verbreiten.

Dies kann auf ganz unterschiedliche Weise geschehen. Eine liebevolle Geste, ein gutes Wort, ein Lächeln im Vorbeigehen, ein Dienst, den wir jemandem erweisen, eine Spende für Menschen in Not, durch das Eintreten für andere, das Parteiergreifen für Benachteiligte.

Wie der Löwenzahn seinen Samen ziellos aussät, sollten wir auch unsere Samen verstreuen, im Vertrauen darauf, dass durch unsere Gedanken, guten Worte und unser Handeln Gottes Wort Wurzeln schlagen wird.
 

Astrid Popp


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