Masken

Masken beim Karneval in Venedig

Venice Carnival – Masked Lovers(2010) – Frank Kovalchek from Anchorage, Alaska, USA / CC BY (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0)

19. Augustg 2020 – Zum Anhören und Mitlesen

Masken – Sie sind mittlerweile vor aller Munde. Sogar der amerikanische Präsident hat jetzt eine: So eine Maske schützt. Sie hält Viren zurück. Sie schützt vor Infektion, sagen uns die Wissenschaftler. Und Schutz ist doch gut, oder? Es ist doch gut, wenn ich andere schütze und andere mich schützen.

Das andere ist. Wenn jemand eine Maske trägt kann man ihn oder sie gar nicht mehr so leicht erkennen. Wer verbirgt sich wohl hinter der Maske? Masken haben auch immer zur Tarnung gedient. Und nicht nur in der Faschingszeit macht es Menschen Spaß sich hinter Masken zu verbergen. Aber es gibt ja nicht nur solche sichtbaren Masken, die man vor dem Gesicht trägt, sondern auch unsichtbare: Rollen, in die an schlüpft, indem man stark oder perfekt sein will. Wenn man vorgibt anders zu sein als man wirklich ist. Und das kann manchmal ziemlich anstrengend und aufreibend sein. In einem Gottesdienst haben wir uns einmal mit dem Thema der Masken beschäftigt ohne damals zu wissen wie aktuell dieses Thema heute wird. In diesem Zusammenhang ist ein Lied entstanden. Die Shalom-Singers, mein früherer Jugendchor haben es eingespielt. Hier ist es.

Pfarrer i. R. Günther Schardt

Wer bin ich? – Shalom-Singers

Wer bin ich?

1. Sie sagen: Du musst ‚in‘ sein!
Du musst mit der Mode gehen!
Du willst doch dazugehören,
oder soll ‘n sie dir den Rücken kehren?
Aber bin ich immer stark?
Was mach’ ich, wenn ich am Rande steh‘?
Wie kann ich Anerkennung finden?
Wer bin ich? Bin ich wer?

Refrain: Vor Gott da bin ich, wer ich bin,
da brauch‘ ich keine Masken tragen.
Er nimmt mich an so wie ich bin
Mit meinem Können und Versagen.

2. Sie sagen: du musst Leistung bringen,
sagen: Du musst fit sein,
sagen: Du musst funktionieren,
sonst werden sie dich abservieren!
Aber bin ich immer stark?
Was mach’ ich, wenn ich versage?
Bin ich dann zu nichts mehr nütze?
Wer bin ich? Bin ich wer?

3. Sie sagen: Du musst tapfer sein,
darfst den Kopf nicht hängen lassen!
Du musst dich zusammenreißen,
die Zähne zusammenbeißen!
Aber bin ich immer stark?
Was mach‘ ich, wenn mir zum Heulen ist?
Muss ich immer meine Rolle spielen?
Wer bin ich? Bin ich wer?

4. Sie sagen: du musst stark sein,
sagen: Keine Schwäche zeigen,
sagen: Keine Blöße geben,
sonst kommst du zu nichts im Leben!
Aber bin ich immer stark?
Was mach’ ich mit meiner Schwäche?
Muss ich sie verstecken?
Wer bin ich? Bin ich wer?

Text und Melodie: Günther Schardt, 1995
Aus MC Durst nach Leben

 

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